Geschichte

Die Geschichte unserer Familie reicht zurück bis ins Mittelalter. Hier ist ein kurzer Überblick.

Herkunft der Wuppermanns

Die Familie Wuppermann hat ihren Ursprung im Tal der Wupper und ist seit dem Mittelalter nachweisbar. Um 1450 wird erstmals ihr Hof „An der Wupper“ in Wuppertal-Barmen erwähnt. Dieser lag im heutigen Wupperfeld, auf der rechten Seite der Wupper, und erstreckte sich bis zu den Krühbuschfelsen, etwa zwischen der heutigen Berliner- und Elsa-Brandström-Straße sowie der Bahnlinie zum Wichlinghauser Bahnhof. In der Beyenburger Amtsrechnung von 1466 wird „Nolde bei der Wupper“ als Besitzer des Wupperhofs und erster urkundlich erwähnter Vorfahr der Familie genannt.

Im Laufe von fünf Generationen prägten mehrere Hofbesitzer mit Namen Johann sowie ein Wennemar die Familiengeschichte, bis schließlich Peter Wuppermann (1610–1682) als eigentlicher Stammvater gilt. Von ihm ausgehend verzweigte sich die Familie in zahlreiche Linien, die sich weit über das Bergische Land hinaus verbreiteten.

Zur Förderung des Zusammenhalts gründete die Familie 1935 den Familienverband der Familie Wuppermann e.V. Dieser umfasst hauptsächlich Mitglieder der Wichlinghauser Linie, aber auch die Frankfurter, Westfälische und Elberfelder Linien sind vertreten. Innerhalb der Linien kam es im Laufe der Jahrhunderte zu einer breiten Verzweigung.

Bereits 1910 hatte Heinrich Theodor Wuppermann (1835–1907) testamentarisch die Heinrich Theodor Wuppermann’sche Familienstiftung ins Leben gerufen, die bis heute den Zusammenhalt seiner Nachkommen fördert. Die umfangreiche Familiengeschichte ist in der 1960 veröffentlichten Familienchronik dokumentiert, die über den Familienverband erworben werden kann.

Haus Schüren in Barmen
Terrassengarten Haus Schüren (1850)
Der Bleicher @Ellen Beck
Der Krühbusch · Wohnsitz Hildebrand Wuppermann

Entstehung des Namens

Die Erklärung des Familiennamens Wuppermann bereitet keine Schwierigkeiten, denn er schließt sich den vielen auf ‚mann‘ endenden Namen an, welche in der Verbindung mit der Bezeichnung eines Ortes oder Flusses auf den Wohnsitz hindeuten. Da die ältesten Vorfahren um die Mitte des 15. Jahrhunderts unter dem Namen ‚bei der Wupper‘ und im 16. Jhdt. ‚an der Wupper‘ vorkommen, wird man zweifellos die Entstehung des Familiennamens Wuppermann auf den Flussnamen Wupper im ehemaligen Herzogtum Berg zurückführen können. Die zu beobachtenden Schwankungen in der Bezeichnung Wipper und Wüpper für Wupper dürfen nicht verwundern, stand doch noch bis ins 18. Jhdt. die heute gebräuchliche Schreibart so wenig fest, dass in einem 1795 herausgegebenen Konversationslexikon nur von Wipperfeld und dem Flusse Wüpper die Rede ist. Der Name Wupper stammt aus urgermanischer Zeit und hängt mit dem schnellen sich auf und abbewegenden Lauf des Flusses (Wippen) zusammen.

Es ist anzunehmen, dass vom Wupperhof eine Anzahl Söhne abwanderten, die wir nicht als Wuppermanns kennen, weil sie an einem neuen Ort einen anderen Namen angenommen haben. Auch mag es noch Wuppermanns geben, die von anderen Höfen an der Wupper stammen.

Wappen

Wappen entstanden im 12. Jahrhundert als Unterscheidungszeichen für Ritter auf Schild und Helm. Daraus entwickelte sich die Heraldik, die sich mit den Regeln für Wappen befasst. Ursprünglich war dies eine adelige Wissenschaft, doch im Laufe der Zeit begannen auch Stadtbürger und andere Gruppen, Wappen zu schaffen, um ihren Rang und Titel zu zeigen

Die Wappen der Familie Wuppermann entstanden im 17. Jahrhundert. Kaufleute nutzten damals Siegel, um Briefe und Dokumente zu verschließen, und das Familienwappen diente oft als Siegelbild. Peter Wuppermann (1610-1682) wählte die Melusine, eine Wasserjungfrau mit zwei nach oben gebogenen Fischschwänzen, für sein Wappen. Seine Enkel Peter und Hildebrandt verwendeten es als Siegelbild.
 
Das Motiv des Wappens wurde vielfältig gestaltet. Manchmal füllte die Melusine die Fläche aus, als Helmzier diente ein springendes Pferd oder eine Rose. Ein Vetter nutzte einen männlichen Wappennix mit Dreizack und Gans. In der Stolberger Linie erschien ein ganz anderes Wappen:
Auf einem Grabstein von 1779 ist ein Fischer mit Angel zu sehen. Die Verbindung zum Wasser bleibt, aber die Melusine verschwand.
Später übernahmen die westfälischen Wuppermanns das springende Pferd, vielleicht als Westfalenross. Das Wappen wurde verdoppelt, mit einem Anker dazwischen, wobei die einschwänzigen Melusinen den Anker ergreifen und einen Zweig halten. Über den Schilden steht ein Helm mit drei Rosen. Heute wird wieder das Wappen mit der zweischwänzigen Nixe und drei Rosen als Helmzier verwendet. (siehe Abb. 3)
 
Die Familie Wuppermann ging von Anfang an flexibel mit ihrem Wappen um. Künstlerische Freiheit führte zu vielen Abwandlungen, auch die Farben wurden nie festgelegt. Vermutlich war den ersten Wappenträgern die genaue Gestaltung egal, da sie mehr Wert auf das praktische Siegel und künstlerische Gestaltung legten als auf heraldische Regeln.
1 | Wappen nach Georg Macco, 1911
2 | Diverse Wuppermann Wappen
3 | Wappen nach Walter Dietz

Stammtafel

Die grafische Darstellung zeigt schematisch den Zusammenhang der einzelnen Familien zu den Wuppermann Vorfahren.
Beginnend mit Peter II (1610–1682), aus der 6. Generation der uns bekannten Wuppermanns, endet sie in der 13. Generation. Da es aktuell die 16. oder eine spätere Generation gibt, sind das mindestens die Urgroßeltern für alle Wuppermanns.

Chronik und Archiv

Das heutige Wissen über die Familie Wuppermann, deren Entwicklung und Verbreitung verdanken wir unter anderem der Tatsache, dass bereits früh mit der systematischen Aufnahme und Dokumentation begonnen wurde.

So ist bereits im Jahre 1911 die erste „Geschichte der Familie Wuppermann“ (siehe Abb. 1) von H.F. Macco erschienen. In der Familie und weit darüber hinaus fand diese Geschichte Anklang und brachte mancherlei Anregungen und Folgen. Die Familientage lebten wieder auf. Zwischen 1907 und 1914 fanden am Schwelmer Brunnen und in Düsseldorf acht Familientage statt. Die 1914 begonnene Gründung eines Familienverbandes wurde durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges verhindert und erst nach mancherlei unruhigen Zeitereignissen 1935, am 100. Geburtstag von Heinrich Theodor Wuppermann, bei einem Familientag in Schlebusch ins Werk gesetzt.

Zur Sammlung und Ordnung aller Archivalien der Familie wurde 1936 im Gartenhaus Theodor Wuppermann in Leverkusen-Schlebusch ein Familienarchiv eingerichtet. Von 1936 ab ist Herr Dr. Walter Dietz als Verwalter des Archivs und als Sachbearbeiter des Familienverbandes tätig. Er erhielt 1937 vom Vorstand des Familienverbandes den Auftrag, die Familiengeschichte neu zu erforschen und darzustellen.

Nach über 20 Jahren, 6 Kriegsjahren und schweren Zeiten danach, ist 1960 bis 1967 die „Chronik der Familie Wuppermann“ (Abb. 2) von Dr. Walter Dietz erschienen, herausgegeben vom Familienverband. Es ist ein zweibändiges Werk, ergänzt durch zwei Bildbände und 10 Stammtafeln. Während die Maccosche Familiengeschichte natürlich lange vergriffen ist, kann die Familienchronik noch erworben werden. 

Die Inhalte des Familienarchivs befanden sich lange Zeit in Räumen der Theodor Wuppermann GmbH bzw. der Wuppermann AG in Leverkusen. Im Jahr 2018 wurde das Archiv an das RWWA Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirschaftsarchiv zu Köln in Köln übergeben. Dort werden die Unterlagen, Gegenstände und Bilder systematisch archivarisch aufbewahrt und sind für Nachforschungen zugänglich.
Alle vorhandenen digitalisierten Chroniken sind für Mitglieder hier einzusehen.

1 | Geschichte der Familie Wuppemann, Macco, 1911
2 | Chronik der Familie Wuppermann, Dietz, 1960
3 | Familientag in Schlebusch, 1935